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Biesdorf

Hier einige Infos zu Biesdorf

Das Schloss genannte Herrenhaus wurde 1868 auf dem Gelände eines Rittergutes für Hans-Hermann von Rüxleben nach Plänen der Architekten Martin Gropius und Heino Schmieden erbaut. Der Kaufmann Günther von Bültzingslöwen erwarb 1887 Gut und Herrenhaus Biesdorf, musste es jedoch wieder veräußern, weil er in der Zuckerkrise große Verluste machte. Werner von Siemens, der seit seiner Schulzeit mit ihm befreundet war, gab Bültzingslöwen zunächst ein Darlehen und übernahm schließlich am 17. Februar 1887 das rund 600 Hektar große Anwesen. Im Jahr 1889 übertrug er es seinem Sohn Wilhelm von Siemens. Dieser ließ den Gutspark zwischen 1891 und 1898 auf 14 Hektar erweitern und durch den Gartenarchitekten Albert Brodersen als Landschaftspark gestalten. 1897 wurde die 1864 angelegte, inzwischen jedoch stillgelegte Brennerei mit Geräten aus Siemens-eigener Produktion wieder eröffnet. Das Herrenhaus ging 1927 zusammen mit dem gesamten Gut in den Besitz der Stadt Berlin über. Ein Brand im Kriegsjahr 1945 vernichtete das Obergeschoss, das danach abgetragen und durch ein Flachdach ersetzt wurde. Seit 1979 stehen das Herrenhaus und der Gutspark zusammen mit dem historischen Biesdorfer Ortskern unter Denkmalschutz. Das Schloss ist ein Bau im italienisierenden spätklassizistischen Stil auf einem T-förmigen Grundriss. Das verputzte Gebäude verfügte zunächst über zwei Etagen auf einem hohen Sockelgeschoss. Eine Säulenvorhalle bildet vor dem westlichen Haupteingang eine überdachte Anfahrt. Auf der Süd- und Ostseite lockern säulengeschmückte Loggien und Pergolen das Gebäude auf. Markant ist der Turm an der Südostecke auf achteckigemGrundriss. Er schließt mit einem offenem Säulenumgang (Belvedere genannt) ab, dem ein kupferner Helm aufsitzt. Als besonderes Schutzgut gilt die für den Berliner Raum einmalige Fassadenausführung in eingefärbtem Romanzementmörtel (Kunststeinfassade, ausgeführt durch den Berliner Stuckateurmeister H. Beyerhaus als „meine erste Fassade in Zementguß“). Im Gutspark befindet sich die Parkbühne Biesdorf, eine Freiichtbühne. Außerdem findet jedes Jahr im Frühjahr das Biesdorfer Blütenfest im Gutspark statt. Zuerst gab es diese Veranstaltung hier in den 1930er Jahren, nachdem die erste Gartenschau 1911 in der Otto-Nagel-Straße veranstaltet worden war. Nach dem Krieg schlief die Tradition ein, der Park wurde nicht sonderlich gepflegt. Erst nach der politischen Wende und dem Mauerfall ließ der nun zuständige Berliner Senat das Anwesen wieder herrichten. In den Jahren 2010 und 2012 bekam der Gutspark Biesdorf den in Deutschland selten verliehenen britischen Green Flag Award als Auszeichnung seiner Parkanlage. Erst nach 1990, als sich die Stadt Berlin wieder mehr um das Schloss kümmerte und sich ein Verein Stiftung Ost-West-Begegnungsstätte Schloss Biedorf gegründet hatte, konnte daran gegangen werden, Schloss und Park schrittweise sein historisches Aussehen zurück zu geben. Im Jahr 2000 warb die Initiative Sofortprogramm zur Rettung des Schlosses Biesdorf von Sponsoren Bauleistungen und Sachspenden von rund 154.000 Mark ein (kaufkraftbereinigt in Euro-Währung: rund 100.000 Euro). Für den kompletten Wiederaufbau wurden mindestens 8,5 Millionen Euro veranschlagt. Zwischen 2002 und 2007 wurde die Schlossfassade mit Fördermitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie, des Landesdenkmalamtes Berlin, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf und zahlreichen Privatsponsoren für rund 1,75 Millionen Euro denkmalgerecht saniert und rekonstruiert. Planung und bauleitende Ausführung übernahm das Büro für Architektur, Städtebau und Denkmalpflege (BASD) Berlin; Projektleiter war der Architekt Raphael Abrell. Am 29. März 2007 wurde bekanntgegeben, dass die Stiftung Deutsche Klassenlotterie für den Wiederaufbau des Obergeschosses 4,75 Millionen Euro beisteuern will. Die restlichen 3,75 Millionen Euro kamen als Fördermittel der Europäischen Union. Die Bauarbeiten starteten mit der Verabschiedung Auf dem Weg zum Bilderschloss am 8. September 2013, dem 100. Todestag von Heino Schmieden, mit dem ersten Spatenstich durch die Bauverantwortlichen. Die Sicherungsarbeiten unter der Führung der Architektin Pinardi und der Firma PMS liefen bis zum Richtfest am 12. Dezember 2014. Die vollständige Rekonstruktion des ehemaligen Herrenhauses unter Verantwortung des Bauherrn, dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf, begann. Bauherr ist der Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Geplant ist die Eröffnung des Gesamtensembles zum 9. September 2016 als Bilderschloss, Kunst- und Kulturort.

Quelle: wikipedia